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Etwas Bewegung, Netzwerkeln und Sonnenuntergänge

Hallöchen zusammen

Schon wieder sind drei Tage vergangen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, alle zwei Tage etwas zu schreiben, aber es hat bereits jetzt nicht geklappt, da ich zu viel anderes erleben darf...

Am Donnerstagmorgen war ich dabei erstmals rennen, bevor die Hitze richtig zu spüren war. Da es hier in Chile kaum Feldwege gibt wie in der Schweiz (alle Grundstücke sind eingezäunt) blieben mir nur wenige Optionen. Da ich etwas ausprobieren wollte, gab es nur zwei Strassen die ich nehmen konnte. Meine Auswahl fiel schlussendlich auf die Strasse südwärts, was wahrscheinlich die falsche Wahl war. Die Strecke verlief schnurgerade und flach, und da nur wirklich wenige Strassen vorhanden sind, war auch keine Schlaufe möglich. Dadurch war ich gezwungen, die langweilige Strecke wieder komplett zurückzulaufen. 

Es folgte ein etwas arbeitslastiger Rest vom Tag bei etwas gemässigteren Temperaturen und leicht bewölktem Himmel. Interessant waren dabei die Nachrichten aus der Schweiz von wegen Unwetter, da ist es hier ganz angenehm...
Während des Nachmittags nutzte ich einige Zeit, das Schulgelände genauer anzusehen. Für mich hinterlässt das Schulgelände dabei einen zwiegespaltenen Eindruck. Die Schule ist gut organisiert, hat eine gute Anzahl Schulzimmer und eine verhältnismässig gute Infrastruktur. Andererseits sind die elektronischen Geräte bereits langsam an der Grenze der Lebensdauer angelangt oder die Türen mit klassischem Vorhängeschloss ausgestattet und die Internetverbindung steht auch nur dank Hilfe.

Pausenplatz der Schule

Als ich dann am Abend das Arbeitszimmer verliess, entdeckte ich einen wundervoll rosarot gefärbten Himmel. Mit einer Hauruck-Aktion versuchte ich, diesen Eindruck auch noch fotografisch festzuhalten. Trotz der Improvisation ist tätsächlich noch etwas daraus geworden:

Sonnenuntergang

Am Freitag wusch die Gastmutter Jessica die Kleider im Hinterhof. Die Waschmaschine stand dabei im Freien, während der Rasen in der hinteren Ecke als Ablauf für das Wasser diente. Interessante Art und Weise zu waschen hier in Chile :).
Nachmittags hiess es dann, ins Auto zu steigen für eine kleine Fahrt nach San Vicente. Auf dem Weg dorthin füllten wir noch das Auto mit einer etwas älteren Dame, die eine Mitfahrgelegenheit suchte. Dort angekommen holten wir zuerst den Sohn Pablo bei einem Freund ab, der bei Ihm aufgrund der Zimmersituation ein paar Tage übernachtete. Anschliessend ging es ins Zentrum der Stadt, wo Carlos Sohn Carlos wartete. Er wohnt etwas weiter nördlich in La Serena und ist nur kurz zu Besuch. Im gleichen Zuge ging es weiter zum Busbahnhof, wo Jessica in den Bus nach Santiago stieg um Ihre kranke Mutter im Spital besuchen zu können.

Kurz darauf betrat ich das erste Mal einen chilenischen Supermarkt. Während vor dem Geschäft Palta (oder in unserer Sprache Avocados) verkauft wird stehen im rege besuchten Laden Regal an Regal so eng beieinander, sodass das kreuzen ziemlich schwierig ist. Aufgefallen ist mir dabei auch, dass hier das Wägen vom Personal vorgenommen wird anstelle des Kundens wie bei uns üblich. Nebst all dem ist die Security im Geschäft omnipräsent, während die Einkäufe vom Personal in klassische Plastiktüten eingepackt werden.

Wieder im Stadtpark liefen wir durch einen kleinen Markt durch, wo hauptsächlich Bücher verkauft wurden. Zwischen den Ästen entdeckte ich dabei noch etwas Dekoration, welche zeigt, dass Weihnachten noch nicht ganz Vergangenheit ist:

Weihnachtsdeko in San Vicente

Zurück im Haus konnte ich mit etwas besserer Planung erneut den Sonnenuntergang fotografieren gehen. Mit dem Fahrrad landete ich zuerst in einer Rebplantage. Leider zeigte sich von dort aus das Abendrot nicht so schön, sodass ich die Übung abbrach und mich auf den Weg zurück machte. Unterwegs fand ich dann doch noch eine interessante Stelle, wo es noch ein zwei interessante Bilder gab.

Beim anschliessenden Abendessen gab es zusammen mit Carlos (Junior) ein interessantes Gespräch darüber, wie die Verfügbarkeit von Früchte und Gemüse im Norden ist. Anscheinend seien dort Früchte viel teurer, sogar so teuer dass dort Kirschen als Delikatesse gelten. Zudem konnte ich in Erfahrung bringen, dass er für das Telekommunikationsunternehmen Telefonica als Consultant arbeitet, woraus sich dann eine kleine technische Diskussion entwickelte. Da Carlos ziemlich gut Englisch spricht hielt sich die Verwendung vom Spanisch leider etwas in Grenzen.

Gräser im Sonnenuntergang

Am Samstag stand ich als erstes auf, wobei es nicht lange dauerte bis alle wach waren und es Frühstück gab. Es dauerte auch nicht lange bis Carlos' (Senior) Bruder vorbeischaute und eine Satellitenschüssel montierte. Währenddessen machten Carlos (J) und ich uns auf den Weg, die Wireless-Situation etwas zu verbessern. Aktuell war nur das Informatik-Zimmer mit Wireless ausgestattet, sodass das Wohnhaus kein Empfang hatte und Carlos (S) nur schlecht arbeiten konnte. Um die Situation zu verbessern haben wir einen rumliegenden Access-Point geschnappt und diesen neu positioniert. Zudem wurde ein UniFi-Access-Point montiert, die Einrichtung jedoch nie abgeschlossen (hier anscheinend üblich, dass gewisse Sachen nicht beendet werden). Dadurch stand uns nochmals ein Gerät mehr zur Verfügung, wodurch wir die Abdeckung deutlich verbessern konnten. Leider ist ein langes Kabel defekt, sodass wir noch nicht alle Geräte wie gewünscht montieren konnten, dies holen wir eventuell etwas später nach.

Vor dem Abendessen wurde dann noch eine kleine Runde Basketball gespielt und sogar die Jonglierbälle das erste Mal ausgepackt, worauf wieder eine Mückenjagd losging. Nun ist der Abend auch bereits zu Ende, morgen heisst es früh aufstehen um Pablo und Carlos in die Stadt zu bringen. Mal schauen wie gut sich dieser Blogeintrag auf das Aufstehen auswirkt...