Erholung und ein Tanzfestival

Hola!

Schon wieder so lange nichts mehr geschrieben, das ist ja richtig schlimm. Das hat dabei diverse Gründe, welche ich euch in folgendem überlangen Beitrag erläutern werde:

Am Montag ging die Woche gleich mit dem Programm des Schülerkurses los. Viel zu früh (der letzte Blog-Eintrag beschäftigte mich etwas lange) hiess es aufstehen und den Kindern den OL-Sport weiter näher zu bringen. Da ich vom Wochenende noch das SportIdent-Set bei mir hatte, wollte ich den Kindern diesen Spass auch nicht vorenthalten.

Spass im OL-Training

Den Nachmittag verbrachte ich dann nach einem Mittagessen und einer Mückenjagd draussen mit Ausruhen und nichts machen. Das Haus steht direkt an einem Bachlauf, und aktuell haben die Mücken gerade extrem Freude, sich Fressopfer zu suchen. Bei mir ist die Situation aktuell so weit, dass mich ein Mückenstich mehr oder weniger nicht juckt (also eigentlich schon, aber lassen wir das Wortspiel wieder bei Seite). Die Beine sind mit roten Punkten gesäumt und im Minutentakt kann man sich auf die Unterschenkel oder den Arm klopfen um der Mücke, die sich soeben niedergesetzt hat, den Garaus zu machen.

Der Dienstag startete im Gegensatz zum Montag richtig spät, endlich hatte ich auch mal Zeit etwas länger zu schlafen. Es dauerte nicht lange bis nach dem Aufstehen das Mittagessen angesagt war. An diesem Tag schauten dabei eine Mehrzahl Wespen vorbei, während sich die Mücken etwas zurückhielten. Dadurch konnte die Mahlzeit mit etwas weniger Unterbrechungen eingenommen werden. Es folgte wiederum ein langweiliger Nachmittag, und dank einem weiteren Stromausfall konnte ich mich noch etwas besser erholen.

Am späten Nachmittag machten Basti und ich uns daran, für das Tanzfestival am Mittwochabend ein wenig Deko aufzuhängen. In diesem Fall waren das irgendwelche Riesen-Marionetten, welche auch auf den Schultern getragen werden können.

Taube auf Brunnen in San Vicente

Am Abend fanden wir beide dann im Fernsehen einen NBA-Match, den wir uns ansahen. Da Basketball hier mehr oder weniger der einzige Sport ist, den wir auf dem Spielplatz ausüben können, was das natürlich noch interessanter und förderte auch ein paar Ideen für Tricks, die wir später üben können.

Nach den etwas speziellen Starts an den ersten beiden Tagen der Woche klappte es diesmal besser. Da leider keine Schüler auftauchten nutzte ich die Zeit, mich etwas mit dem Aspekt der Weiternutzung der Bilder nach meinem Aufenthalt auseinander zu setzen. Es erstaunte mich dabei zu sehen, dass es von Seiten Druckereien hier in Chile nicht viele gibt, und noch weniger von solchen mit einem ähnlichen Service wie für die Schweiz beispielsweise Ifolor bietet. Zudem ist hier das Postsystem etwas komplizierter, ich habe dieses noch nicht ganz begriffen, sodass auch der Versand etwas erschwert wird.

Der Nachmittag wurde etwas später durch weitere Vorbereitungen für das Tanzfestival geprägt, weitere Figuren mussten aufgehängt und viele Stühle aufgestellt werden. Die Befestigung der chilenischen Fahne am Basketballkorb stellte dabei eine grössere Herausforderung dar, da wir sie zuerst ganz oben am Basketball-Korb befestigten (selbstverständlich inkl. lustiger Kletteraktion) und erst anschliessend auf die Idee kamen, diese auf der Unterseite zu montieren. Es folgte ein spannender Abend mit Auftritten von Gruppen aus fünf Ländern (Argentinien, Bolivien, Chile, Mexiko und Paraguay) und einer Mutation meiner selbst zum Eventfotografen. Nebst zu vielen Bildern vom Abend schauten dabei auch noch welche vom wirklich eindrücklichen Supermond heraus, welcher hier leider keine Blutmond war. Für die, die es trotz intensiver Medienberichtserstattung nicht mitbekommen haben: Dieser Vollmond war ein ganz spezieller und trägt die Bezeichnung Super-Blau-Blutmond. Der Name setzt sich daraus zusammen, dass der Mond für das Jahr am nächsten bei der Erde ist und dadurch sehr gross erscheint (Supermond), der Mond in einem Monat zwei Mal komplett beleuchtet ist (Blaumond) und in gewissen Teilen der Erdkugel zur gleichen Zeit noch eine komplette Mondfinsternis beobachtet werden kann (Blutmond).

Mondschatten

Nachdem die Stühle wieder weggeräumt waren gab es noch ein paar Gespräche mit den Künstlern und es wurden zwecks der Bilder Kontaktdaten getauscht. Da ich am Nachmittag frisch Instagram installiert hatte, ging das auch ganz flott. Ich wurde von den Einheimischen auch gleich angefragt, ob ich am nächsten Tag bei der nächsten Station des internationalen Volkstanz-Festivals fotografieren kommen möchte.

Als das Fest ganz zu Ende war bliebt nicht mehr viel Schlaft, bis es am nächsten Morgen zur Vorbereitung von einem Training und einem Wettkampf ging. Beim Gelände handelt es sich dabei um den Pitrucao, einem Teil im Naturreservat, welches unter anderem zum Schutz der sogenannten Chilenischen Palme (oder in Deutsch Honigpalme) beitragen soll.

Vogel beim Wegfliegen

Am Nachmittag war ich dann aufgrund der kurzen Nacht so gerädert, dass mir nicht viel anderes übrig blieb als mich hinzulegen. Als ich wieder etwas fitter war, machte ich mich mal daran, einen kleinen Überblick über die gut 2200 Fotos vom gestrigen Abend zu machen. Ich musste dabei feststellen, dass ich mit meinem Zoom-Objektiv an die Grenzen kam, da aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse und den schnellen Bewegungen das korrekte Belichten extrem schwierig wurde.

Mit diesem Wissen ging es kurz darauf nach Pichidegua, wo der nächste Stopp des Festivals war. Mit einer etwas grösseren Bühne und leicht geändertem Programm fanden dann die Auftritte statt, welche alle zu begeistern vermochten. Auf die Verwendung des zweiten Objektivs mit einer Festbrennweite verzichtete ich trotz anderer Planung und besserer Lichtdurchlässigkeit, da ich nur mit dem Zoom genug flexibel war, um schnell Positionen und Perspektiven wechseln zu können. Mit noch mehr Fotos als am Mittwoch ging es dann wieder spät am Abend auf den Heimweg direkt ins Bett.

Telefonzelle in San Vicente

Heute Freitag begann ich dann mal richtig, die Fotos zu vorsortieren. Das Kopieren von meinen beiden Speicherkarten erwies sich auch nicht so leicht, da die Kamera aus noch unbekannten Gründen die Nummerierung nicht korrekt machte. Sie hat nämlich Dateien mit dem gleichen Namen angelegt, was beim Zusammenführen der Dateien in einen Ordner zuerst die Dateien überschreiben liess. Dies bemerkte ich erst, als es Unterschiede bei den Bildern auf der Speicherkarte und meiner Festplatte gab.

Nachdem ich mein Bildbearbeitungsprogramm beim Massen-Import der Bilder fast zum Absturz brachte, konnte ich dann auch mit der Vorselektion der ersten Bilder beginnen, bevor es zur Abwechslung ein wenig Basketball und am Nachmittag dann Trainings-Vorbereitung gab. Bis jetzt bin ich erst knapp bei einem Fünftel der Bilder durch die Vorselektion (anschliessend werden sie richtig von mir bearbeitet), was auch die aktuell mehr oder weniger zufällig gewählten Bilder in diesem Beitrag erklärt. Mir fehlte schlicht die Zeit, diese bis zu diesem Eintrag hier aufzuarbeiten.

Bevor ich noch mehr schreibe heisst es jetzt für mich, die Sachen zusammenräumen und die Taschen packen. Über das Wochenende ist nämlich ein Kurztrip nach Santiago geplant. Ich hoffe, ich kann euch bald wieder ein paar tolle, neue Bilder präsentieren...